Sonntag, 19. August 2012

CROSSING - das hab ich noch nicht gesehen, teil 3

wir hatten wohlweislich die richtige wahl getroffen:
a) standen alleine auf unserem sichtungsplatz,
b) konnten sicht nicht verstellt bekommen,
c) standen flussabwärts, und sahen, was andere flussaufwärts kaum sahen (warum: siehe unten),
d) und das WICHTIGSTE der wind blies von uns richtung crossing-point.

letzteres war enorm wichtig, denn als die tausenden gnus und zebras zu rennen begannen, waren sie in einer riesigen staubwolke, die sich, der leser mag's erraten, flussaufwärts absetzte und all die jeeps auf dem platz wo wir nicht platz fanden, 70 minuten lang in eine riesen staubwolke
 einhüllte - wir hatten staubfreie sicht ;-)

im fernsehen sieht man immer wie die kroks die gnus und zebras ins wasser ziehen und ersäufen, um sie dann zu verspeisen oder nicht. was man nicht sieht ist dass 95% aller gnus und zebras nicht durch kroks umkommen, sondern im fluss ertrinken ! wir sahen, und das war der vorteil von punkt c) oben, wie hundert tote körper und mehr flussabwärts trieben, konnten auch verzweifelte versuche einiger tiere sehen, die völlig entkräftet, schlechte schwimmer noch dazu, versuchten, das rettenden ufer zu erreichen -manchmal gelang es, oft nicht, und sie versanken, mit dem kopf zuletzt im fluss - ertrunken. auch die kroks verschlangen nicht alle tieren, sondern töteten oft nur; die toten körper treiben dann im fluss, verfangen sich in vielen baumresten am ufer, und werden dann dort, weichgemacht durch die verweseung, von den kroks abgeholt und weiter verschmaust.
viele der tiere sind auch verletzt gewesen, füße gebrochen, etc. und konnten, obwohl sie das ufer erreichten, nicht mehr weiter. auch sie werden später leichte beute für kroks, und löwen. manche schaffen es ans andere ufer, gehen aus dem wasser, und finden sich vor einem steilen uferstück;
 beim versuch das steile ufer raufzuklettern fallen einige zurück richtung fluss, un steiniges terrain, bleiben, mit den beinen nach oben, zwischen den felsen stecken, und werden in der folge wahrscheinlich elendig umgekommen sein, ein entkommen schien kaum möglich.
alles in allem ein ziemlich emotionales ereignis - mother nature at its best, oder wie die franzosen sagen: c'est la vie.

PS: dass dann einzelne tiere nach dem crossing wieder an die andere uferseite zurückschwammen, gab dem ganzen einen noch dramatischeren touch; sie taten das, weil ihre familie es noch nicht oder nicht schaffte.